Kleiner Leitfaden zur Knochenfütterung
Zu den Artikeln:
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Die Knochenfütterung bei BARF / Rohfütterung wirft immer mal wieder Fragen auf. Wieviel muss gefüttert werden? Muss man überhaupt Knochen füttern? Was macht man, wenn der Hund keine Knochen verträgt oder schlingt? Und bei Katzen?
Es gibt einige Grundregeln für die Fütterung von Knochen, die man unbedingt beachten sollte.
Die erste: Knochen müssen immer roh gefüttert werden.
Gegarte Knochen werden porös, die Gefahr des Splitterns wächst. Und wir wollen uns alle lieber nicht ausmalen, was passieren kann, wenn so ein Knochensplitter in die Speiseröhre piekt oder die Darmwand perforiert. Ein einziges Mal schief gehen reicht da.
Die zweite: Rohe Knochen müssen immer einen ausreichenden Fleischanteil aufweisen.
Denn die Salzsäure-Produktion im Magen wird durch die Nahrungsaufnahme in Gang gesetzt, bei Carnivoren ist vor allem aufgenommenes Protein verantwortlich dafür, dass diese Verdauungsmechanismen anlaufen. Ist nicht genug Fleisch an den gefütterten Knochen, wird meist auch nicht genug Magensäure gebildet, um den Knochen zu zersetzen.
Die dritte: Keine harten Knochen verfüttern.
Je massiver, je dicker der Knochen, desto mehr Calcium liefert er zwar, aber desto höher kann auch das Verletzungsrisiko sein, wenn dieser Knochen ganz gefüttert wird.
Die vierte: Abwechslung ist Trumpf.
Um eine bestmögliche Calciumversorgung sicher zu stellen, nutzt man sowohl weichere als auch härtere Knochen. Natürlich immer nur im Rahmen dessen, was vernünftig ist (keine tragenden Knochen, siehe oben) und was für Hunde oder Katze unproblematisch ist. Oder gefressen bzw. vertragen wird. Weichere Knochen sind beispielsweise Karkassen oder Geflügelhälse, härtere Knochen Rippen oder Brustbein.
Die fünfte: Welpen brauchen mehr Calcium.
Welpen und Kitten benötigen beim BARFen einen höheren Knochenanteil als ausgewachsenen Hunde. Man erhöht den Anteil meistens von 15% auf 20% des tierischen Anteils. Das macht man aus zwei Gründen: Man füttert bei Welpen / Kitten eher weiche Knochen wie Hühnerhälse, die nicht ganz so calciumreich sind. Außerdem wird im Wachstum mehr Calcium benötigt, schließlich leistet der Körper in dieser Phase eine enorme Arbeit in Sachen Knochenaufbau.
Was die Mengen angeht: Wenn man sich an einem Fütterungskonzept wie BARF oder Prey Model Raw orientiert, hat man verlässliche Vorgaben für die Mengen. Die bewegen sich so um die 15% vom tierischen Anteil der Ration. Eine Aussage wie “3 x pro Woche müssen Knochen gefüttert werden” ist hingegen kein verlässlicher Anhaltspunkt, ob die richtige Menge Calcium im Hund bzw. der Katze landet.
Und wenn der Hund oder die Katze keine Knochen verträgt?
Wenn Hund oder Katze keine Knochen vertragen, weil sie dann zur Verstopfung neigen oder die Knochen regelmäßig wieder erbrechen, dann muss Calcium in Form eines Zusatzes ergänzt werden. Fleischknochenmehl kommt dabei der Knochenfütterung am nächsten, daher ist es als Knochenalternative auch meistens die naheliegenste Wahl. Bei Allergikern muss man die Wahl des Calciumzusatzes auch davon abhängig machen, welche Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten vorliegen. Aber grundsätzlich gibt es nicht nur Knochenmehl vom Rind, sondern auch Pferdeknochenmehl oder Hirschknochenmehl.
Bei Erkrankungen wie chronischer Niereninsuffizienz muss man unter Umständen auf andere Zusätze ausweichen. Alternativen können z.B. Eierschalenmehl oder Algenkalk sein, um nur einige Möglichkeiten zu nennen.
Die genaue Menge sollte dabei immer ausgerechnet werden, denn mit pauschalen Dosierungen weiß man ansonsten auch bei Calciumzusätzen nicht, ob der Calciumbedarf gedeckt ist.
Bei BARF / Rohfütterung ist die Bedarfsdeckung von Calcium nur über Knochen oder einen Calciumzusatz möglich. Milchprodukte oder Fleisch reichen da nicht aus. Das heißt, entweder Knochen oder ein Calcium-Ersatz müssen Bestandteil der Fütterung sein, sonst kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Besonders bei heranwachsenden Hunden und Katzen muss man den Calcium-Bedarf immer im Auge behalten.
Quelle: https://www.barfgut.de/blogs/barf-and-co/kleiner-leitfaden-zur-knochenfuetterung